Ajabu


Geschichte:
Der 13jährige Sam und seine beste Freundin Phoebe leben in den USA, in der großen Stadt New York. Als Phoebe wieder einmal bei Sam daheim zu Besuch ist, macht er ihr den Vorschlag, ihr die neueste Afrikanische Skulptur seines Vaters zu zeigen. Als sich die Beiden die unheimliche kleine Figur näher ansehen, fällt ihnen eine Karte aus Ziegenleder in die Hände und im nächsten Augenblick finden sie sich auf dem afrikanischen Kontinent, mitten in einem Nationalpark von Tansania, wieder. Zum Glück treffen sie dort gleich auf den freundlichen Wildhüter Muenda, der sie in seinem Jeep zur Ferdausi Lodge mitnimmt. In der Lodge angekommen, decken die Kinder den fiesen Plan des superreichen Max Barron auf, der den Nationalpark aufkaufen und - ohne Rücksicht auf die Natur, die Tiere und die Menschen, die dort leben - in ein Luxus-Resort umwandeln will. Kaum haben die Zwei diese Mission erfüllt, bringt sie die Magische Karte auch schon in den tiefsten Dschungel des Regenwalds irgendwo im Kongo. Aber das ist erst der Anfang des erstaunlichen Abenteuers, das den beiden mutigen Kids bevorsteht.
Ajabu

Die kleine afrikanische Statue ist ein bisschen gruselig
Grafik:
Das Spiel setzt in Punkto Grafik nicht auf spektakuläre Effekte, sondern auf ruhige Bilder, die den informativen Charakter betonen und nicht davon ablenken. Jede Menge unterschiedlicher Schauplätze - Sams Zuhause in New York,  die Savanne Tansanias, der dichte Dschungel im Kongo, der Strand von Süfafrika, die Kalahari-Wüste und das Okawango-Delta  um nur einige davon zu nennen - lassen erst gar keine Langeweile aufkommen, denn ständig gibt es etwas Neues zu sehen und entdecken. Da fällt es auch nicht weiter ins Gewicht, dass die Animationen eher spärlich gesät sind und sich hauptsächlich auf die Spielfiguren beschränken. Manche Darstellungen wirken zwar etwas schablonenhaft, aber dennoch vermittelt die Grafik insgesamt einen guten Eindruck von der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, der Tiere und Menschen Afrikas. Und in Zusammenspiel mit der ausgezeichneten Vertonung und unserer Phantasie füllen sich diese Bilder dann auch mit Leben.
Ajabu

Der majestätische Löwe gehört auch zu den sogenannten 'Big Five'
Verpackung, Installation & Steuerung:
Die DVD-ROM mit dem Spiel und dazu ein sehr schönes, auf Hochglanzpapier gedrucktes, ausführliches Handbuch, das 27 Seiten umfasst und auch Platz für eigene Notizen bietet, wurden in eine schlichte DVD-Box verpackt. Die Installation braucht einige Minuten, verlief aber nach dem einlegen der DVD automatisch und völlig reibungslos. Die Spiel-DVD muss nach der Installation im Laufwerk verbleiben, damit der Kopierschutz greifen kann. Die Steuerung ist denkbar einfach gehalten worden und lässt sich innerhalb weniger Spielminuten - auch von jüngeren Spielern - intuitiv erfassen. Gleich zu Beginn wird darauf hingewiesen, dass man in diesem Spiel auch die rechte Maustaste benutzen muss, um Dialoge führen und Gegenstände aufnehmen oder genauer betrachten zu können. Danach muss man noch ein Spielerprofil anlegen, bevor man dann das eigentliche Spiel starten kann. Später kann man über die Zuordnung des Profils ganz unkompliziert, das Spiel an der Stelle wieder aufnehmen, an der man es verlassen hat - man braucht nicht extra einen Spielstand dafür anzulegen. Doch kann man natürlich auch Spielstände speichern und laden: Fährt man mit dem Mauszeiger an den oberen Bildrand, dann wird eine Leiste eingeblendet, auf der links der Menü-Button erscheint, mit dem wir das Spielmenü aufrufen und speichern/laden, Einstellungen vornehmen und das Spiel beenden können. Speicherplätze stehen ausreichend zur Verfügung.
Ajabu

Der freundliche Wildhüter Muenda mit Sam und Phoebe
Musik und Ton:
Ajabu wurde wirklich erstklassig vertont; und das gilt nicht nur für die Auswahl der Sprecher und die von ihnen abgelieferte Arbeit, sondern ebenso für die Hintergrundgeräusche und die musikalische Untermalung. Dass sich auch einige 'TV-Promis' unter die Sprecher gemischt haben, hat dem Spiel nicht nur in Hinsicht auf seine 'Vermarktung' gut getan: Ob Hannes Jaenicke, Anne Will oder Bernhard Hoëcker, sie alle waren mit unüberhörbarer Begeisterung bei der Sache und haben dem ambitionierten Projekt nicht nur ihren guten Namen, sondern auch charaktervolle Stimmen geliehen. Dass darüber hinaus auch eine Menge in Deutschland lebender oder arbeitender Künstler mit afrikanischen Wurzeln viele der Sprechrollen übernommen haben, hat einen klangvollen Beitrag dazu geleistet, dem Spiel noch mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. Herausragend als Erzähler und weiser Vorsteher der altehrwürdigen Bibliothek Timbuktus und mein absoluter Favorit unter den Sprechern dieses Spiels ist allerdings der Schauspieler Otto Mellies, der mich mit seiner wohltönenden Bassstimme regelrecht verzaubert hat. Es ist in 1. Linie dieser stimmigen Mischung aus Musik, Geräuschen und gesprochenem Text zu verdanken, dass ein so lebendiges Bild von Afrika entsteht.
Ajabu

Wohin will der Dieb mit der Karte fliegen?

Rätsel:
Die Rätsel in Ajabu sind auf die ganz jungen Spieler oder Adventureneulinge zugeschnitten, denn sie lassen sich alle sehr leicht lösen. Hauptsächlich sind es Inventarrätsel und die Gegenstände, die man in unmittelbarer Nähe zum Geschehen findet, kommen in aller Regel auch immer sofort zum Einsatz. Nur ganz selten trägt man einen gefundenen Gegenstand auch schon mal etwas länger mit sich herum, aber auch dann weiß man eigentlich immer, wo man ihn einsetzen kann. Falls man doch einmal auf der Stelle tritt, gibt es ja auch noch die geschwätzige Maske Kinyago, die stets den ein oder anderen Tipp bereit hält. Diese Hilfe-Funktion kann man über den Button am rechten oberen Bildschirmrand aufrufen und links daneben findet man auch das Inventar. Etwas Abwechslung beim rätseln kommt durch kleinere Puzzle-Einlagen ins Spiel.
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Bei Indigene werden wichtige Forschungen betrieben
Fazit:
Ajabu erhebt den Anspruch lehrreich und unterhaltsam zu sein und wird diesem Anspruch im Großen und Ganzen auch gerecht. Im Großen und Ganzen, da die langen Dialoge auf Dauer doch ganz schön anstrengend werden können. Es gibt insgesamt leider nur sehr wenig zu tun - Sam und Phoebe sind überwiegend damit beschäftigt, den ausführlichen Vorträgen der Erwachsenen zu lauschen - und so verblasst die spannende Geschichte manchmal zur fadenscheinigen Kulisse. Die Magische Karte beamt die beiden Kinder von einem 'Krisengebiet' zum nächsten und dort stopft man sie mit Informationen voll, die für sich genommen alle interessant und wissenwert sind, einen aber mit ihrer schieren Masse förmlich erschlagen. Obwohl alle Themen sehr gut aufbereitet wurden, sodass auch jüngere Kinder die Zusammenhänge herstellen und begreifen können, wird der Stoff, den man aufnehmen und verarbeiten soll, schnell auch mal zu viel. Gut gefallen hat mir, dass man sich darum bemüht hat, Kinder/junge Jugendliche als mündige und selbstständig denkende Mitglieder unserer Gesellschaft anzusprechen, die sich auch mit komplexeren Themenbereichen kritisch auseinanderzusetzen verstehen. Trotzdem drängt sich, insbesondere zu Beginn des Spiels, öfter mal der Verdacht auf, dass man bei der Entwicklung des Spiels mehr das Bedürfnis der Erwachsenen nach einem 'pädagogisch wertvollem' Lernprogramm zufrieden stellen wollte und dabei die Bedürfnisse der Kinder wieder einmal hinten anstehen mussten. Es ärgert mich, dass es ganz offensichtlich immer noch gängige Meinung ist, dass ein informatives und lehrreiches Spiel auf Spaß (am Spiel) verzichten muss, um als seriös zu gelten. Dass ein Spiel Spaß macht oder die spannende Handlung zum weiterspielen animiert, heißt doch nicht zwangsläufig, dass sein Inhalt weniger 'wertvoll' ist. Über weite Strecken zeigt Ajabu dann auch, dass das möglich ist, denn einige Kapitel waren eben nicht nur rein informativ und lehrreich, sondern wurden wirklich interessant und spannend aufbereitet und dann kam auch der Spielspaß nicht zu kurz. Da mit einem Teil des Verkaufserlös hilfreiche Projekte in Afrika unterstützt werden, möchte ich mein Fazit mit einer Empfehlung abschließen: Ajabu zeigt einem wirklich ein facettenreiches Afrika und räumt mit so manchem Vorurteil auf. Sam und Phoebe entdecken mit ihrem unvoreingenommenen Blick Dinge, die wir Erwachsenen viel zu lange, als selbstverständlich hingenommen haben und immer noch nehmen; und das macht dieses Spiel zu etwas Besonderem.
Ajabu

Die junge Esenje muss für ihre Familie sorgen
Systemanforderungen:
  • Windows XP mit Servicepack 3
  • Prozessor: Pentium 3, 1,6 GHz o. vergleichbare CPUArbeitsspeicher: 512 MB
  • Grafikkarte: 256 MB
  • DVD-ROM Laufwerk
  • DirectX kompatibler Sound
  • Benötigter Festplattenspeicher: 600MB / 3,5 GB
Die empfohlene Altersstufe wird auf der Verpackung mit  8 - 108 angegeben

Goodfable Storytelling Games

2011
Ajabu

Wie funktioniert die Strom- und Wasserversorgung in der Wüste?
Petra S. für Uwes Adventureseite, September 2012

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