Die Geschichte
„Bone Gold“, das sind die ersten zwei
Episoden des einstigen Downloadspieles von telldale games, nach dem gleichnamigen
Comic von Jeff Smith in deutscher Erstveröffentlichung. Episode 1- Flucht aus Boneville. Phoney Bone, der reichste Bone aus Boneville hat es übertrieben. Wegen zwielichtiger Geschäfte wurde er aus Boneville verjagt. Nur seine beiden Vettern Fone Bone und Smilley Bone sind bei ihm geblieben. Verirrt in der Wüste, finden sie eine Karte, doch bevor sie diese richtig nutzen können, geraten sie in einen riesigen Heuschreckenschwarm. Sie fliehen und verlieren sich dabei aus den Augen. Von nun an ist jeder auf sich allein gestellt. Episode 2 – Das große Kuhrennen. Alljährlich findet in Barelhaven das große Kuhrennen statt. Wie immer tritt Grandma Ben gegen die schnellsten Kühe der Gegend an und hat noch nie verloren. Kein Wunder, dass alle ihre Wetten auf sie setzen. Hier wittert Phoney Bone seine Chance. Er verbreitet das Gerücht, dass eine Wunderkuh gegen Grandma Ben antritt und diese wird unbesiegbar sein. Fone Bone hingegen hat ganz andere Sorgen. Er hat sich unsterblich in die schöne Thorn verliebt und weiß nicht, wie er es ihr sagen soll. Vielleicht mit einem Gedicht? |
Fone, Smilley und Phoney Bone |
Die Grafik
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Grandma Ben |
Verpackung, Steuerung
& Technisches
“Bone Gold“ erscheint auf einer DVD in der gewohnten aufklappbaren Pappschachtel. Leider befindet sich die DVD selbst nur in einer einfachen Papierhülle. Dem Spiel liegt ein sehr schönes 39-seitiges buntes Handbuch bei. Gesteuert wird komplett mit der Maus, was auch für die gelegentlich vorkommenden Minispiele gilt. Die Steuerung ist sehr einfach und intuitiv zu erlernen. Wer schon einmal ein Adventure gespielt hat, wird sich sofort zurechtfinden. Mit einem einfachen Klick bewegen wir Bone in die gewünschte Richtung, rennen oder schnell den Bildschirm verlassen kann er nicht. Auch Gesprächspartner müssen lediglich einmal angeklickt werden. Die Gespräche laufen dann im Multiple – Choice - Verfahren ab, das heißt, der Spieler erhält verschiedene Fragen oder Antworten und wählt selbst passende aus. Das Inventar befindet sich in der Tasche am unteren Bildrand. Ein paar Besonderheiten gibt es auch in „Bone“. So können wir im späteren Spielverlauf beliebig oft zwischen den Bones wählen und müssen mit jedem unterschiedliche Aufträge erfüllen und selbst in mitten von Gesprächen muss einmal gewechselt werden. Sterben kann man nicht. Die Action beschränkt sich auf ein paar Minispiele. Bei den Verfolgungsrennen wird nach dem ersten Scheitern gefragt, ob man die Sequenz wiederholen, oder einfach so weiter spielen möchte. Sehr vorbildlich, wie ich finde. Überlässt man es doch so dem Spieler, wie er es für richtig hält und zwingt ihm nicht etwas auf, was er unter Umständen nicht geschafft hätte. Ebenfalls vorhanden ist eine Hilfefunktion, wo der Spieler Tipps bekommen kann, wenn er einmal nicht weiter weiß. Diese kann in den Optionen allerdings ausgeschaltet werden, um nicht in Versuchung geführt zu werden. Gespeichert werden kann, außer bei den Minispielen jederzeit, indem man mit der Esc Taste ins Menü wechselt. Zum Speichern stehen nur acht Spielstände zur Verfügung. Da eine „Bone“ Episode aber nicht allzu lang ist, sollte dies reichen, ansonsten muss ein alter Speicherstand überschrieben werden. Diese Beschränkung ist unnötig und sollte eigentlich der Vergangenheit angehören. “Bone Gold“ lief bei mir ohne Abstürze fehlerfrei. Es müssen allerdings beide Episoden getrennt voneinander installiert werden und die DVD muss sich beim Spielen im Laufwerk befinden. |
Die
Opossums
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Sprache und Musik
Bei
der Auswahl der Sprecher hat bhv/xider auf bekannte Stimmen gesetzt. So hören
wir unter anderem die Stimme von George Stobbart aus „Baphomets Fluch“,
Guybrush Threepwood aus „Monkey Island“ und Homer Simpson. Dass diese Sprecher
es drauf haben, dürfte jeder Adventurefan wissen und auch bei „Bone“
ist eine sehr gute Synchronisation gelungen. Die englische Sprachversion
befindet sich nicht mit auf der DVD, was vielleicht einige Freunde von Originalfassungen
enttäuschen könnte.
Musikalisch wird viel Abwechslung geboten. Meist sind dies recht fröhliche Melodien, welche gut zur bunten Grafik passen und der von Vergnügungsparks recht ähnlich sind. Sprache und Musik sind hervorragend gelungen und auch Untertitel vorhanden. |
Fone und Thorn |
Rätsel
Wo viel
Licht, da meist auch Schatten und bei „Bone“ sind dies die Rätsel, welche
den Namen kaum verdienen. Fast ausschließlich sind Botengänge
zu erledigen. Bringe mir dies, ich gebe dir das und das war’s dann auch schon
fast. Aufgelockert wird es durch ein paar einfache Minispiele, vor denen
aber niemand Angst haben muss, da alle sehr leicht zu gewinnen sind. Manchmal
braucht man allerdings ein paar Versuche, um erst einmal herauszufinden,
was zu tun ist. Der Schwierigkeitsgrad ist immer sehr leicht und man fragt
sich, für wen eigentlich die gute und sehr umfangreiche Hilfe Funktion
eingebaut wurde. Anfänger haben mit „Bone Gold“ einen guten Einstieg
ins Genre. Adventurefreunde, welche ihre Prioritäten auf Rätsel
setzen, werden nicht glücklich mit dem Spiel werden.
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Nimm nie einer Biene ihren Honig weg. |
Fazit
Selten
hatte ich ein Spiel, was sich so exakt an seine literarische Vorlage hält.
Teilweise können Gespräche aus dem Spiel genau im gleichen Wortlaut
im Comic nachgelesen werden. Den Autor Jeff Smith wird es sicher freuen.
Das größte Problem ist sicherlich, dass wir nur zwei Episoden erhalten und es bisher noch unklar ist, ob die Serie fortgesetzt wird. Dadurch bekommen wir keine abgeschlossene Geschichte, denn die Comics bestehen insgesamt aus neun Bänden mit durchgehender Handlung. In Episode 1 - Flucht aus Boneville, lernen wir hauptsächlich alle wichtigen Charaktere kennen, die Hintergründe des ganzen werden nur vorsichtig angedeutet und auch in der zweiten Episode, dem großen Kuhrennen, steht der Spaß noch eindeutig im Vordergrund, nur in den Zwischensequenzen spüren wir die drohende Gefahr für unsere Freunde. „Bone“ ist Comic und lustig, aber man sollte kein reines Gagfeuerwerk erwarten. Es steckt mehr dahinter, und genau das macht es für mich so interessant. Wären die Fortsetzungen schon fest angekündigt, würde ich eine absolute Kaufempfehlung für alle Adventurespieler, die Abstriche bei den Rätseln in Kauf nehmen können, aussprechen. Da dies nicht der Fall ist, muss jeder selbst abwägen, ob er das Risiko eingehen will, möglicherweise ein unvollendetes Werk im Regal stehen zu haben. Wer es nicht erwarten kann wie es weiter geht, dem möchte ich die Comics ans Herz legen, welche gerade in einer kolorierten Fassung neu aufgelegt werden und aller vier Monate erscheinen. |
Das große Kuhrennen |
Systemanforderungen Pentium 3 mit 1GHz, DirektX kompatible Grafikkarte 64MB, DVD-ROM Laufwerk, 140 MB freier Festplattenspeicher, Maus und Tastatur, 128MB RAM, Windows 2000/XP/Vista USK: ohne Atersbeschränkung Hersteller telltale games/xider/bhv 2007 Mehr Bilder zum Spiel Pressemitteilung zum Spiel |
Wir
lieben dich auch Fone Bone.
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